Am 17. August findet am Hansaring eine gemeinsame Aktion vom DRK und MTSV Olympia statt Neumünster – Robert Adam ist im Friedrich-Ebert-Krankenhaus und im Klinikum Itzehoe für die Blutbanken zuständig und spricht von einer echten Blutknappheit. „Im letzten Jahr dachten wir noch, dass es am heißen Wetter und an der Fußball-Weltmeisterschaft lag. Aber auch in diesem Sommer sind unsere Vorräte extrem knapp“, so Adam. In Itzehoe habe man deswegen bereits eine Operation verschieben müssen. „Anscheinend fühlen sich gerade junge Leute nicht mehr zum Spenden berufen“, befürchtet Adam. Besonders im Sommer verzichten viele regelmäßige Spender auf die Besuche bei den Blutspendediensten oder in den Krankenhäusern. Das wirkt sich auf den Blutvorrat aus. Das ist in ganz Deutschland so, natürlich auch in Neumünster. Die Handballerinnen des MTSV Olympia wollen sich mit der Situation aber nicht so einfach abfinden. „Wir haben uns gedacht, dass wir etwas dagegen machen müssen“, sagt Andreas Werft. Er ist Manager der Oberligamannschaft und hatte die Idee, zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) eine Aktion zum Blutspenden auszurichten. Der nächste Spende-Termin findet nicht wie gewohnt beim DRK-Kreisverband an der Schützenstraße statt, sondern vielmehr bitten die Kooperationspartner am Freitag, 17. August, von 15 bis 18 Uhr in die Geschäftsräume des Kreissportverbandes in die KSV-halle am Hansaring 130 zur Blutspende. Dabei soll der Ortswechsel nicht der einzige Grund sein, sich an diesem Datum für eine Spende zu entscheiden. Denn wer am Aderlass teilnimmt, kann sich im Anschluss kostenlos das Vorbereitungsspiel der Olympia-Handballerinnen gegen den Zweitligisten TSV Nord Harrislee in der Halle ansehen. Zudem werden Familiengutscheine verlost. „Mit dieser Aktion wollen wir unsere Vorbildfunktion als Sportler dokumentieren und zeigen, dass man mit wenig Aufwand viel bewirken kann“, sagt Andreas Werft. Darum werden die Spielerinnen in den Tagen nach dem Spiel selbst auch geschlossen ihre Venen anzapfen lassen. Von der Kooperation sollen natürlich beide Partner profitieren. Das DRK erhofft sich eine Aufstockung seiner Blutvorräte; die Olympianerinnen möchten noch mehr Neumünsteraner für ihre Sportart begeistern. „Und wenn diese erste Aktion gut läuft, möchten wir auch in Zukunft weitere Projekte gemeinsam realisieren“, hofft Andreas Werft. Harald Hinz vom Blutspendedienst Nord des DRK begrüßt die Initiative aus Neumünster. „Es ist wichtig, dass wir auch jüngere Leute zum Blutspenden motivieren. Vielleicht gelingt es uns auf diesem Wege“, so Hinz. Die Kombination mit dem Sport halte er für einen guten Weg. Aktuell sei das Durchschnittsalter der Spender einfach zu hoch: Über die Hälfte sei älter als 45 Jahre. „Da man jedoch nur bis zum 68. Lebensjahr spenden kann, verlieren wir Jahr für Jahr etliche potenzielle Spender“, klagt Hinz. Allein in diesem Jahr sind von den zuvor 80 000 Spendern im Norden mehr als 1000 aus diesem Grund ausgestiegen. Autor: Sven Windmann HC 10.08.07 (Bild Manager Andreas Werft hatte wieder eine gute Idee)